VR - MIT DEM GEZÜCKTEN LANGSCHWERT ZUR FAHRZEUGENTWICKLUNG

Virtuelle Welten erobern die Automobilindustrie

Mit gezücktem Langschwert schleiche ich mit meinem Helden durch die Sümpfe von Vizima. In der anderen Hand trage ich eine Fackel, welche die unwirkliche Umgebung in diffuses Licht taucht.

Die ausgefeilte Grafik lässt mich fast vergessen, dass ich mich in einer virtuellen Simulation, einem Computerspiel befinde – die Entwickler haben alle Möglichkeiten der Technik moderner Grafikprogrammierung genutzt, um eine Welt zu erschaffen, die einen bis dato nie erreichten Realismus erzeugt. Nur die Verwendung eines modernen Virtual-Reality-Headsets, wie z. B. Oculus Rift oder HTC Vive würde diesen Eindruck noch weiter verstärken.

Aus Spiel wird Ernst

Natürlich stellt sich die Frage, ob diese Technologie nicht auch für Anwendungsfälle außerhalb der Entertainment-Branche nutzbar gemacht werden kann. Feynsinn, eine Marke der EDAG, mit der Spezialisierung u. a. auf Virtual Reality, setzt modernste Visualisierungstechnologien in industriellen Anwendungsfällen ein. Und das seit 8 Jahren mehr als erfolgreich.

Von der Absicherung des Fahrzeugdesigns in der frühen Phase, über die virtuelle Begehung von Fabrikanlagen bis hin zu einem völlig neuen Kundenerlebnis an einem virtuellen Point-of-Sale: Es existieren zahlreiche Anwendungsfälle. Während in den vergangenen Jahren der Einsatz von Visualisierungstechnologie in vielen Bereichen rund um den Fahrzeugentwicklungsprozess Einzug gehalten hat, steckt die Hardware praktisch noch in den Kinderschuhen. Jahrelang wurde auf professionelle Werkzeuge zurückgegriffen, die zwar für die Anwendung im Automotive Bereich maßgeschneidert waren, jedoch keinesfalls durch eine leichte Bedienbarkeit oder den Tragekomfort überzeugen konnten. Mittlerweile ist die VR-Technologie erwachsen geworden. Statt Automotive-Spezialanfertigungen gibt es heute VR-Headsets aus dem Massenmarkt. Leicht zu bedienen, chic und unglaublich anpassbar. So flexibel die Einsatzfelder sind, so flexibel muss auch die Software dahinter arbeiten. Aber was tun, wenn Software von der Stange nicht mehr reicht und Spezialanfertigungen je Einsatzszenario schlicht zu teuer geworden sind?

Virtuelles Lego für Entwickler

An dieser Stelle setzt Feynsinn auf den Einsatz von Technologien aus der Computer- und Videospieleindustrie. Diese sogenannten Game Engines sind frei programmierbare Baukästen, die es ermöglichen, nahezu jeden Anwendungsfall abzubilden. Vergleichbar als eine Art virtuelles Lego für die Spezialisten und Softwareentwickler. Von der flexiblen Beurteilung von Beleuchtungssituationen im Innenraum eines Fahrzeugs bis hin zur virtuell begehbaren Fabrik unterstützt Feynsinn die Kunden von der Konzeption bis zur Umsetzung.

Aber auch das Marketing oder der Verkauf lassen sich durch den Einsatz von Game Engines auf ungeahnte Höhen katapultieren. Auf ein Niveau, das bisher nur der Entertainment-Branche vorbehalten war. Vom interaktiv erfahrbaren Produkt beim Händler bis hin zum virtuellen Erlebnis an der Spielekonsole zu Hause: Mit den Baukästen der von Feynsinn eingesetzten Game Engine lassen sich virtuelle Welten erschaffen, die dem Kunden mehr bieten als alle bisherigen Medien. Und der Clou an der Sache: Der Aufwand ist absolut überschaubar, da die benötigen CAD-Daten in der Entwicklung ohnehin vorliegen und lediglich für den jeweiligen Einsatzzweck modifiziert werden müssen.

Zukunft war gestern. VR ist Heute.

Und es geht immer weiter. Erschwingliche Hardware ermöglicht eine immer detailliertere Abbildung unserer Realität. Schon heute besitzen 61 Prozent der deutschen Haushalte mit Kindern eine Spielekonsole. Im Herbst 2016 veröffentlichte SONY die PlayStation VR, eine Virtual-Reality-Brille für die SONY PlayStation 4. Diese ermöglicht ein intensives Spieleerlebnis ohne teure Hardware oder tiefergehende Technikkenntnisse. Es ist damit zu rechnen, dass „Virtual Reality“ und „Augmented Reality“ in wenigen Jahren alle Bereiche unseres täglichen Lebens durchdringen werden. Was mit Pokemon-Go als Vorgeschmack begann, zieht als hoch effiziente Anwendung auch in die Automobilindustrie ein.

Und genau hier wird bereits heute die Frage nach dem Werkzeug, dem richtigen Baustein, dem richtigen Ansatz gefragt. Unsere Antwort, um dieser neuen virtuellen Welt Leben einzuhauchen, heißt „Game Engine“. Es wird Zeit das Langschwert zu ergreifen, die nächste virtuelle Weggabelung zu erforschen und sich mit dieser neuen Welt auseinander zu setzen. Denn wir werden sie in unseren Berufsalltag früher einziehen sehen, als wir es uns vielleicht heute noch vorstellen können.

Lesen Sie auch unser Whitepaper „3D-Simulationen sparen Entwicklungszeit und -kosten“. Das Whitepaper beschreibt, wie und wo Virtual Reality und Augmented Reality bereits heute erfolgreich in der Produkt- und Produktionsentwicklung eingesetzt werden, informiert über entsprechende Hardware und zeigt Marktprognosen internationaler Analysten auf.

3D-Simulationen sparen Entwicklungszeit und -Kosten
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Blogartikel

10.03.2020

Lesedauer: 2:00 min

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Jan Berner

Leiter Technik & Prozesse